Terrain der Varusschlacht


Paludes


Was die Beschaffenheit des Terrains betrifft, auf welchem die Katastrophe erfolgte, so geht nach Mommsen aus der Überlieferung hervor, dass außer den Wäldern mehr als die Berge die Moore, paludes den Marsch der Römer behinderten und ihnen verderblich wurden. Dio spricht zwar nicht von Sümpfen, dagegen Velleius II 119 (inclusus silvis palidibus insidiis), Florus § 38 (in palude latuit) und besonders Tacitus. Caecina wird vorsichtshalber vorausgeschickt, ut occulta saltuum serutaretur pontesque et aggeres umido paludum et fallacibus campis imponeret (I 61); ferner erscheint (1 62) dem Caecina im Traume Varus sanguine oblitus et paludibbus emersus. Die Erwähnung von Brückenschlagen auf dem Zuge des Varus vor dem erfolgten Überfall (Dio 56, 20) bezieht Mommsen ebenfalls auf die Moore. Allerdings ist dies zulässig, aber außerdem auch möglich, das es sich um Schluchten, Bäche und dergleichen in dem gebirgigen Terrain handelte. Dagegen ist die bereits erwähnte Stelle Tacitus ( I 61) zweifellos mit Mommsen auf pontes über Moore, analog den pontes longi des Ahenobarbus zu beziehen.


Engpass


Weiterhin kommt in Betracht, dass die von Mooren umschlossenen und die Entwicklung der Truppen hindern des Defile zu denken -. Nur wäre nach den Worten "von Mooren" noch einzuschalten: "oder von Mooren und Bergen", die andere Möglichkeit, welche ja Mommsen ausdrücklich selbst annimmt.


Quelln : Mommsen, Die Örtlichkeit der Varuschlacht , Berlin , 1885.

Zangemeister, Zu der Frage nach der Örtlichkeit der Varusschlacht,

Westdeutshe Zeitschrift für Geschichte und Kunst, 1887.


Da sich nun aber in dem ganzen Terrain zwischen dem Osning mit seiner südlichen Fortsetzungen und der Weser einerseits, sowie der oberen Ems und Lippe andererseits keine Sümpfe vorfinden, die einer Armee verderblich werden konnten, so kann aus diesem Grunde in diesen Gegenden das Schlachtfeld nicht gefunden werden.



Strabo Geographika über Germanien




Kriegsweise der Germanen und ebenso ist der Beweis ihr Krieg gegen Germanen und Gallier, da die Barbaren in Sümpfen, zugänglichen Wäldern und Einöden unter kluger Benutzung des Geländes Krieg führen und diejenigen, die das Land nicht kennen, das Naheliegende in die Ferne rücken, indem sie die Wege sowie die Möglichkeiten zur Beschaffung von Lebensmitteln und sonstigen Bedürfnissen verborgen halten.


Quelle:Strabo, Geographika I (10)


Gegen diese Völker ist Mißtrauen von großem Nutzen, die, denen man traute, brachten uns schwere Verluste bei, wie zum Beispiel die Cherusker und ihre Verbündeten, in deren Gebiet drei römische Legio­nen ( XVII,XVIII,XIX), mit ihrem Feldherrn Varus Quintilius verräterisch und durch einen Hinterhalt vernichtet wurde


Quelle: Strabo, Geographika, VII, ( 1-2)



Germanicus, der von Tiberius 14. N . Chr. den Oberbefehl über die germanischen Provinzen erhalten hatte,führte 14 – 16. n. Chr. vier Kriegszüge gegen die Germanen, teils erfolgreich, teils nicht.