Varus Niederlage


Den Ablauf dieser schrecklichen Katastrophe   die schwerste Niederlage der Römer gegen auswärtige Feinde seit der des Crassus gegen die Parther   werde ich, wie schon andere es getan haben, in meinem größeren Geschichtswerk ausführlich darzustellen versuchen, hier sei des Ereignisses nur allgemein mit Trauer gedacht.


Die tapferste Armee von allen, führend unter den römischen Truppen, was Disziplin, Tapferkeit und Kriegserfahrung angeht, wurde durch die lndolenz des Führers, die betrügerische List des Feindes und die Ungunst des Schicksals in einer Falle gefangen. Weder zum Kämpfen noch zum Ausbrechen bot sich ihnen, so sehnlich sie es auch wünschten, ungehindert Gelegenheit, ja, einige mußten sogar schwer dafür büßen, dass sie als Römer ihre Waffen und ihren Kampfgeist eingesetzt hatten.


Eingeschlossen in Wälder und Sümpfe, in einen feindlichen Hinterhalt, wurden sie Mann für Mann abgeschlachtet, und zwar von demselben Feind, den sie ihrerseits stets wie Vieh abgeschlachtet hatten   dessen Leben und Tod von ihrem Zorn oder ihrem Mitleid abhängig gewesen war.


Numonius Vala


Von den beiden Lagerpräfekten aber gab der eine, L. Eggius, ein heldenhaftes, der andere, Celomus, ein erbärmliches Beispiel. Der letztere bot, nachdem der größte Teil des Heeres schon umgekommen war, die Übergabe an: Er wollte lieber hingerichtet werden als im Kampf sterben. Numonius Vala aber, ein Legat des Varus, sonst ein ruhiger und bewährter Mann, gab ein abschreckendes Beispiel: Er beraubte die Fußsoldaten ihres Schutzes durch die Reiterei, machte sich mit den Schwadronen auf die Flucht und suchte den Rhein zu erreichen. Jedoch das Schicksal rächte seine Schandtat: Er überlebte seine Kameraden nicht, von denen er desertiert war, sondern fand als Deserteur den Tod.


Quelle : Velleius Paterculus, Römische Geschichte, Zweites Buch , 119 ( 1) – (2) – (4 )


Sueton Augustus : Quintilli Vare, legiones redde!


Noch dazu sei er schließlich entsetzt gewesen, dass er monatelang Bart und Haar wachsen ließ und manchmal den

Kopf gegen die Türen stieß und ausrief

» Quintilius Varus, gib die Legionen zurück «.


Den Jahrestag der Niederlage soll er betrübt und traurig verbracht haben.


Quelle : Sueton Augustus ( 23)


Denn fast zu dieser Zeit kam Quintilius Varus in Germanien mit drei Legionen um, im folgenden Jahre nach Germanien zurückgekehrt, handelte er, da er erkannt hatte, dass die Niederlage des Varus durch Unbesonnenheit und Nachlässigkeit des Feldherrn verursacht war, immer nach der Meinung des Kriegsrates.


Quelle : Sueton Tiberius (17)


Als die alten und zerstreuten Übereste der Gefallenen von der Niederlage des Varus in einem einzigen Grabhügel beerdigt werden sollten, unternahm Germanicus es als erster, mit seiner Hand aufzusammeln und zusammenzutragen (Knochen).


Quelle : Sueton Caligula ( 3 ) 15.n. Chr.


Paulus Orosius


Gerade zu dieser Zeit wurde Quintilius Varus, der äußerst hochmütig und habsüchtig gegen die Unterworfenen verfuhr,

mit drei Legionen von aufständischen Germanen gänzlich ausgelöscht.


Caesar Augustus trug an dieser Niederlage so schwer, dass er oft aus Schmerz den Kopf zusammenpressend rief Quintilius Varus, gib die Legionen zurück.


Quelle: Paulus Orosius, Historiarum adversus paganos, 6 ( 21)